Zusammenfassung

Das Nachlassen von Organerhalt und Regeneration stellt eine der Hauptursachen für die Verminderung der Lebensqualität im Alter dar. Im Rahmen der Alterung akkumulieren Schädigungen von Makromolekülen, die unter anderem DNA und Proteine betreffen. Die Analyse von zellintrinsischen Kontrollpunkten und Veränderungen des Zellumfeldes als Antwort auf die Akkumulation von makromolekularer Schädigung ist ein aufstrebendes Feld im Bereich der Alternsforschung. Die Untersuchung dieser Mechanismen in adulten Stammzellen ist von besonderer Bedeutung, da adulte Stammzellen grundlegend an der Aufrechterhaltung der Organe und deren Regenerationsfähigkeit beteiligt sind. Obwohl Alterung ein multifaktorielles Geschehen ist, können verschiedene Faktoren zur Induktion von gemeinsamen und konservierten Signalwegen führen, welche speziesübergreifend die Stammzellfunktion, die Regenerationsfähigkeit und den Organerhalt limitieren.

Das Hauptziel dieses Schwerpunktprogramms (SPP) ist die Identifizierung und funktionelle Charakterisierung von grundlegenden molekularen Mechanismen, welche die Funktion adulter Stammzellen, die Regeneration und den Organerhalt im Rahmen der Alterung limitieren. Um dieses Ziel zu erreichen, vereint dieses SPP die wichtigsten Wissenschaftler aus Deutschland, die zu diesem Thema international bedeutende Beiträge geleistet haben. Die Wissenschaftler kommen aus drei untereinander eng verknüpften Bereichen der molekularen Alternsforschung:

  1. Molekulare Mechanismen der Akkumulation von Schädigung der Makromoleküle im Rahmen der Alterung
  2. Zellintrinsische Kontrollpunkte und Veränderungen des Zellumfelds in Antwort auf Akkumulation von Schädigung
  3. Systembiologische Analyse von Signalnetzwerken und genetischen Determinanten der Alterung

Um grundlegende Mechanismen der Alterung zur identifizieren, hat dieses SPP einen integrierten Ansatz gewählt, in dem die wissenschaftliche Untersuchung molekularer Mechanismen mit systembiologischen Analysen der Alterung verknüpft sind. Das SPP ist auf grundlegende Mechanismen der Regeneration und des Organerhalts fokussiert und, um dieses zu erreichen, sind Arbeiten zur Krebsentstehung im Alter und zu spezifischen alternsassoziierten Erkrankungen ausgeschlossen. Untersuchungen zu Stammzellen innerhalb des SPPs konzentrieren sich auf molekulare Mechanismen, welche die Funktion und den Erhalt adulter Stammzellen während der Alterung begrenzen. Entsprechend sind hier Arbeiten zu embryonalen Stammzellen und zur Reprogrammierung von Zellen ausgeschlossen.
Der Aufbau des hier beschriebenen SPP ermöglicht den Zusammenschluss von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen, komplementären Bereichen der Alternsforschung (Molekulare Medizin & Biologie, Zellbiologie, Biologie adulter Stammzellen, Regeneration, Molekulare Toxikologie, Modellsysteme der Alterung, Genetik, Systembiologie) zu einem bundesweiten Forschungsverbund. Die Schaffung eines solchen Verbunds ist ein weltweit einzigartiger Ansatz in der Alternsforschung. Hierdurch wird die Alternsforschung in Deutschland auf einem thematisch hochaktuellen Gebiet massiv gestärkt, ihre nationale und internationale Sichtbarkeit weiter erhöht und ihr Renommee hervorgehoben. Die Identifizierung alternsbedingter Mechanismen, die zur Hemmung der Funktion adulter Stammzellen, der Regeneration und des Organerhalts führen, wird letztendlich zur Entwicklung therapeutischer und präventiver Ansätze führen, die darauf zielen, die zelluläre Regeneration und Selbsterneuerung zu verbessern und somit ein „gesundes Altern“ zu ermöglichen.


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